Auf die Plätze, fertig los! Sport und Spiel in und um Marburg

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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg

Historisches Foto: Junge Läuferinnen an der Startlinie, am Rand ein Mann mit gerade abgefeuerter Startpistole

Eine Ausstellung des Hessischen Staatsarchivs und des Stadtarchivs Marburg

Staatsarchiv und Stadtarchiv Marburg nehmen das Sportjahr 2024 mit Olympischen Spielen in Paris und einer Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zum Anlass, Sport und Spiel in der Region zum Gegenstand einer Ausstellung zu machen. Diese wird am 14. Mai 2024 im Staatsarchiv eröffnet und dort im Foyer bis 23. August 2024 zu sehen sein.

Was ist Sport? Diese Frage ist mit Blick auf die vergangenen Jahrhunderte viel weiter zu fassen, als es heute beispielsweise das Olympische Komitee definiert, um der historischen Vielfalt gerecht werden zu können. Blickt man ins Mittealter, kann man das Turnierwesen, Reiten und Fechten oder höfische Vergnügungen wie das Tanzen als „Sport“ definieren, in der Frühen Neuzeit übten auch breite Bevölkerungsschichten gesellige Spiele wie das Kegeln oder Ballspiele aus. Im 19. Jahrhundert etablierte sich mit der Turnbewegung ein Vereinswesen; Turnunterricht und körperliche Bewegung wurden für Kinder und Jugendliche unter Aspekten der körperlichen Ertüchtigung, der Wehrfähigkeit und anderer pädagogischer Zielsetzungen wie der Entfaltung des Spiels diskutiert. Ende des 19. Jahrhunderts schwappte dann der eigentliche Begriff des „Sports“ mit wettkampforientierten Sportarten wie Fußball und Tennis von England auf den Kontinent über. Für das 20. Jahrhundert sind Zielsetzungen des Sports während der NS-Zeit und die Diskriminierung etwa jüdischer Sportlerinnen und Sportler und neue Schwerpunktsetzungen einer körperbewussten Fitness oder des Breitensports in der Nachkriegszeit wichtig.

Die Ausstellung „Auf die Plätze, fertig los! Sport und Spiel in und um Marburg“ legt sich daher nicht auf bestimmte Sportarten fest, sondern versucht das Thema Sport und Spiel unter vielen Facetten der körperlichen Bewegung zu fassen: Warum strengen sich Menschen körperlich an, wo es nicht um Fortbewegung, Handwerk, Arbeit oder Produktion geht? Um stark zu werden, fit zu bleiben, sich zu messen, um sich zu vergnügen? Wann war Bewegung ein Kontrastprogramm zur täglichen Arbeit, wann ging es darum, mit Gleichgesinnten Spaß zu haben? Wann ging es eher um Spiel, wo um bitteren Ernst beim sportlichen Wettkampf oder militärischen Drill? Auf solche Fragen versucht die Ausstellung über viele Jahrhunderte hinweg Antworten zu geben – ohne den Anspruch, eine umfassende Sportgeschichte zu bieten, sondern beispielhaft ein breites Spektrum an Sportgeschichten in der Region aufzuzeigen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Stadt und der Region Marburg, „Seitenblicke“ werden auf ganz Hessen und mit Quellen aus dem Archiv der deutschen Jugendbewegung auch über Hessen hinaus geworfen. Die Ausstellung ist ergänzend konzipiert zum sportlichen Jubiläum der Philipps-Universität Marburg, die 100 Jahre Institut für Sportwissenschaft und Motologie feiert und diesem Ereignis eine eigene Ausstellung widmet.

Eröffnung: 14. Mai 2024, 18 Uhr

Ort: Foyer des Staatsarchivs Marburg
Öffnungszeiten: 9:00 bis 17:30 Uhr
- Eintritt frei - 

Veranstaltungsort und Kontakt

Hinweis

Lust auf noch mehr Sport? Das "Institut für Sportwissenschaft und Motologie" im Marburg, Nachfolger des "Instituts für Leibesübungen" zeigt eine Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum seines Bestehens.
Dauer: 03. Mai bis 19. Juli 2024

www.uni-marburg.de/de/fb21/sportwissenschaft-motologie/ifl100/jubilaeumsausstellungÖffnet sich in einem neuen Fenster

 

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